Personen, die eine solche Begleitung in Anspruch nehmen, möchten sich in jeder Situationen auf deren Auftreten verlassen können, denn nicht selten hängen davon der eigene Erfolg und das eigene Ansehen ab. Wie wichtig die Gesellschaft einer eloquenten und gebildeten Frau sein kann, wusste man(n) schon in früheren Kulturepochen: die Wurzeln moderner Escort-Services reichen zurück bis in die Blütezeit antiker Großmächte.
Hier genossen hochrangige und wohlhabende Männer den Umgang mit so genannten Hetären. Im Gegensatz zu den in Freudenhäusern beschäftigten Dirnen und vielen Ehepartnerinnen wiesen diese Frauen einen hohen Bildungsstand auf und wurden in gesellschaftlichen Kreisen entsprechend geschätzt. Häufig stammten Hetären selbst aus “gutem Haus” und waren der ganze Stolz ihrer Familie. Die Fähigkeit, sich angemessen in kunst- oder kulturorientierte Gespräche einzubringen und jedermann stilvoll gegenüberzutreten, ließen die Damen sich gut bezahlen: ihre Gesellschaft war ein Luxus, den sich nur wenige Bürger leisten konnten.
Den Leistungen von Hetären ähnliche Dienste erbrachten die Geishas und Gisaengs asiatischer Länder. Zu ihren Tätigkeiten gehörten die Darbietung von Gesang, Tanz und Musik sowie die zeremonielle Bewirtung und geistvolle Unterhaltung von Gästen. Um den diesbezüglichen Ansprüchen von Regenten und anderen einflussreichen Männern umfänglich gerecht werden zu können, erhielten Töchter ausgewählter Familien schon als Kinder Unterricht bei erfahrenen und angesehenen Berufsgenossinen. Ihre Ausbildung zur kultivierten Gesellschafterin umfasste neben dem Erlernen verschiedener Künste, Umgangsformen und Wissenschaften auch die Pflege und Weitergabe von Traditionen.
Sehr viel umfassender war das Aufgabengebiet der Mätressen in den Königshäusern Europas: anders als einfache Kurtisanen bedienten sie nicht nur die intimen Bedürfnisse des jeweiligen Herrschers, sondern übten auch erheblichen Einfluss bei Hofe aus. Bei Bedarf ließen sie auf ausdrückliche Anweisung ihren Charme und ihre Bildung spielen, um die Einstellung von Vertragspartnern oder Gegnern zu optimieren. Wie historische Quellen belegen, kam es dabei in Einzelfällen sogar zu politisch relevanten Entscheidungen. Ungeachtet ihrer Abstammung konnten Mätressen sich in günstigen Fällen gesellschaftlich hoch positionieren; durch allzu selbstbewusstes Auftreten oder zu starkes Engagement fielen sie jedoch auch leicht in Ungnade.
Während sich das Erscheinungsbild und die gesellschaftliche Anerkennung der “Begleiterinnen” im Laufe der Jahrhunderte immer wieder änderte, ist der Anspruch an sie stets gleich geblieben: bis heute zeichnen sich Escort-Damen durch Stil, Bildung und ein gepflegtes Äußeres aus.